Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Shop.
Sie verlassen hiermit die Webseite der Bulthaup GmbH & Co KG und werden zum Online-Shop der Bulthaup Digital GmbH weitergeleitet.
OK Abbrechen

Wer Quijote Kaffee in Hamburg Rothenburgsort zum ersten Mal einen Besuch abstatten möchte, muss schon ein wenig suchen. Es findet sich kein Firmenschild, das den Weg in den bescheidenen Hinterhof weist, in dem sich die Kaffeerösterei befindet. Vielmehr heißt die Devise „immer der Nase nach“, denn es ist dieser unverwechselbare, verführerische Duft frisch gemahlenen Kaffees, der in der Luft liegt, mit jedem Schritt stärker wird und schließlich sicher zum Ziel führt.

Andreas Felsen besser bekannt als „Pingo“ genießt den unverwechsebaren Duft seiner Kaffeebohnen.

Der Kenner genießt in Maßen

Kaffee trinkt er eher selten und schon gar nicht unter Zeitdruck. Allerdings gehört ein Espresso nach dem Essen für ihn zum vollendeten Genuss dazu. Andreas Felsen, im Geschäfts- wie im Freundeskreis besser bekannt als „Pingo“, weiß zu genau, was es bedeutet, fair gehandelten Kaffee auf Spezialitätenniveau zu produzieren, um ihn in Mengen zu konsumieren. Jahrelange Erfahrung und seine Qualifikation ähnlich der eines Sommeliers befähigen ihn dazu, Kaffee wirklich in seiner Gänze zu verstehen. Neben sensorischen Parametern sind die ständige Verkostung und der regelmäßige Austausch mit anderen Kaffeeröstern Teil einer permanenten Kalibrierung und gehören zum Handwerk.

Es hätte genauso gut Apfelsaft sein können

Dabei kam der gebürtige Hamburger eher zufällig zum Kaffeehandel: Menschenrechtsbeobachtungen führten den gelernten Buchhändler und Hobby-Journalisten Mitte der 1990er Jahre nach Mexiko. Die in seinen Augen inakzeptable Situation der dortigen Kleinbauern, die vorwiegend und mehr schlecht als recht vom Kaffeeanbau lebten, bewegte ihn dazu, alles Bisherige an den Nagel zu hängen und sein Leben zukünftig voll der Unterstützung dieser Bauern zu widmen. Von ihnen lernte er mit Kaffee umzugehen und begann anschließend, ihre Bohnen nach Deutschland zu importieren – mit dem Ziel, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Säcke voll mit den Quijote Kaffeebohnen.
„Pingo“ steht in seiner Kaffeerösterei.

„Es hätte genauso gut Apfelsaft sein können“, so der empathische Quijote-Gründer, „wichtiger als das Produkt sind mir die Struktur, in der wir arbeiten und die Ideale, für die wir stehen.“ Zunächst als reine Fair-Trade-Kaffee-Import-Initiative gestartet, entwickelte sich irgendwann der Wunsch, einen Schritt weiterzugehen. Gemeinsam mit Stefanie Hesse gründete „Pingo“ Ende 2010 die Direktimport-Rösterei Quijote, deren erklärtes Ziel es ist, fairen Handel mit Spezialitätenkaffee zu kombinieren. Dass der Kaffee dabei einem extrem hohen Qualitätsanspruch genügen muss und zudem aus zertifiziert biologischem Anbau stammt, erklärt sich von selbst. Dass er darüber hinaus zu einem durchaus erschwinglichen Preis angeboten wird, liegt in der Philosophie begründet, die sich hinter Quijote verbirgt.

Andreas Felsen bei der Arbeit in seiner Kaffeerösterei.
Die Kaffeebohnen während ihrer Verarbeitung.
Fertig geröstete Kaffeebohnen, die darauf warten abgefüllt zu werden.

Transparenz als oberste Maxime

Bei Quijote wird Transparenz gelebt. Mit den Kaufverträgen und detaillierten Preiskalkulationen werden nicht nur wirtschaftliche Daten öffentlich, sondern auch die der Produktionsverfahren inklusive Rezepturen und Röstprofilen. Darüber hinaus werden alle firmeninternen Entscheidungen von den Mitarbeitern gemeinsam gefällt und getragen. Eine Praxis, die durchaus auch mal zu Konflikten führt – am Ende aber immer zu einem Ergebnis, hinter dem jeder Einzelne voll steht.

Umso passender auch die Namenswahl der selbsternannten „Open Source Kaffeerösterei“: Quijote, nach dem berühmten Roman von Miguel de Cervantes, dessen zentrales Thema sich mit der Frage beschäftigt, was in unserer Umwelt Traum ist und was Wirklichkeit. Die Kaffeeritter aus Hamburg streben in jedem Fall danach, letztere ein bisschen besser zu machen. Mit ihrer Arbeit wollen sie Maßstäbe setzen. Nicht nur so ein wenig. Nein, sie haben den hehren Anspruch, damit weiterzugehen als alle anderen Kaffeeröstereien. Sie wollen als Vorbild für andere wirken – als transparenteste Kaffeerösterei der Welt.